© Copyright 2023 Wolfgang Gnesner - der Pferdetherapeut
Wolfgang Gnesner ist
der Pferdetherapeut
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Interview
Wolfgang Gnesners Werdegang und warum er nicht Pferdeflüsterer genannt werden möchte.
Wenn
man
Sie
bei
der
Arbeit
mit
den
Pferden
beobachtet
und
schaut
wie
sie
mit
ihnen
kommunizieren,
spricht
jeder
von
„Pferdeflüsterer“.
Warum
lassen Sie es nicht zu, dass man sie auch Pferdeflüsterer nennt?
Wolfgang
Gnesner:
Pferdeflüsterer
sind
etwas
Mystisches,
etwas
ganz
Außergewöhnliches!
Es
gibt
glaube
ich,
nur
ganz
wenige
Menschen
auf
dieser
Welt
die
diesen
Ausdruck
auch
wirklich
verdienen!
Ich
würde
mich
nie
mit
diesen
außergewöhnlichen
Menschen
auf
eine
Stufe
stellen!
Wobei
ich
natürlich
meine
eigene
Arbeit
nicht
unter
den
Scheffel
stellen
würde!
Um
diese
Arbeit
zu
verrichten,
braucht
man
sicherlich
eine
hohe
Sensibilität
und
Kommunikationsfähigkeit,
um
mit den Pferden kommunizieren zu können. Diese hohe Sensibilität habe ich natürlich, sonst würde meine Arbeit auch nicht funktionieren!
Sie setzen sich aber auch mit dem Ausdruck Pferdeflüsterer sehr kritisch auseinander und weigern sich ja regelrecht so genannt zu werden!
Wolfgang
Gnesner:
Schauen
Sie,
wo
Monty
Roberts
bzw.
der
Pferdeflüsterer
Kinofilm
auf
den
Markt
kam,
sprangen
viele
auf
diesen
Zug
und
versuchten
damit
Geld
zu
machen!
Ich
fand
es
sehr
verwerflich!
Die
meisten
von
den
"Pferdeflüsterern"
haben
es
noch
nicht
einmal
im
Ansatz
verstanden,
was
da
passiert
und
viele
haben
durch
ihre
schlechte
Arbeit
den
Ruf
regelrecht
kaputt
gemacht!
Ich
habe
vor
den
echten
Pferdeflüsterern
großen
Respekt,
auch
wenn
ich
schon
Jahre
davor,
diese
humane
Ausbildungsform
selber
in
ähnlicher
Form
zelebrierte
und
damit
großen
Erfolg
bei
Pferden
hatte.
Da
kannte
keiner
einen
Monty
Roberts oder den Pferdeflüsterer! Im Übrigen hat der Kinofilm wirklich nicht viel mit unserer Arbeit zu tun.
In einem Vorgespräch sagten Sie mir, dass Sie aber seitdem der Pferdeflüsterer auf dem Markt ist dieses auch bewusster einsetzen!
Wolfgang
Gnesner:
Ja
das
ist
vollkommen
richtig!
Ich
wurde
von
meinen
„Kollegen“
immer
belächelt
und
alles
was
nicht
mit
der
kommerziellen
Ausbildungsmethode
zu
tun
hatte
wurde
unter
“tricksen”
abgehandelt!
Ich
hatte
deswegen
einen
relativ
schlechten
Ruf.
Einige
Kollegen
waren
überhaupt
nicht
gut
auf
mich
zu
sprechen,
zumal
ich
dann
die
Pferde
auch
noch
wieder
so
hinbekommen
habe,
dass
sie
schnell
wieder
funktionierten.
Wenn
Ausbilder
ihren
Kunden
sagen,
verkaufe
dieses
Pferd,
das
hat
alles
keinen
Zweck
und
ich
bekomme
das
Pferd
dann
doch
hin,
dann
stehen
meine
Kollegen
natürlich
etwas
dumm da.
Was würden Sie dann Ihren Kollegen raten?
Wolfgang
Gnesner:
Es
gibt
keinen
Ausbilder
der
alles
kann.
Aber
dadurch
dass
ich
meine
Fähigkeiten
spezialisiert
habe
und
mich
fast
ausschließlich
nur
mit
schwierigen
Pferden
bzw.
mit
reiterlichen
Problemen
auseinandersetze,
sehe
ich
mich
nicht
als
Konkurrenten
meiner
Kollegen.
Im
Gegenteil,
“meine
Art”
ist
eine
nützliche
Bereicherung.
Pferdbesitzer
kommen
mit
ihren
Problemen
zu
mir
und
wenn
ich
diese
gelöst
habe,
gehen
sie
meist
zu
ihren
Ausbildern
zurück
und
setzten
ihre
Arbeit
dort
fort.
Mittlerweile
praktiziere
ich
dieses
auch
mit
vielen
Ausbildern.
Andere
haben
es
immer
noch
nicht
verstanden
und
versuchen
natürlich
meinem
Ruf
maßgeblich
zu
schaden!
Sie
haben
einfach
Angst,
eigene
Kunden
an
mich
zu
verlieren!
Aber
wenn
diese
Ausbilder
ihren
Kunden
nicht
weiter helfen können, verlieren sie sie nach einiger Zeit doch und vor allem ganz, anstatt sich und ihren Kunden von mir helfen zulassen!
Wie kamen Sie dann auf die Idee es anders zu machen?
Wolfgang
Gnesner:
In
der
Ausbildungsskala
steht
der
Begriff
“Losgelassenheit”.
Diese
„Losgelassenheit“
wurde
bisher
nur
durch
Reiten
und
deren
entwickelnden
Lektionen
erreicht.
Fast
keiner
der
Ausbilder
geht
auf
die
Psyche
der
Pferde
ein,
weil
sie
meist
keine
Zeit
dafür
haben
und
es
nicht
mehr
profitabel
für
die
Ausbildungställe
ist.
Diese
schwierig
auszubildenden,
guten
Pferde,
werden
meist
an
die
Freizeitreiter
weitergereicht,
die
dann
natürlich
ihre
Mühe mit diesen Pferden haben. Ich habe damals einige dieser Pferde gekauft und sie durch meine Methode relativ schnell wieder zu ihren Leistungen geführt!
Durch
diese
Erfahrung
habe
ich
mir
auch
schon
bei
der
Grundausbildung
Zeit
gelassen,
um
auf
die
Psyche
der
Pferde
einzugehen!
Ich
habe
sie
durch
meine
Methode so abgelenkt, dass sie gar nicht gemerkt haben, dass wir arbeiten. Dadurch werden sie leicht reitbar und problemlos im Umgang!
Was sagen Sie zu Monty Roberts und Andrea Kutsch?
Wolfgang
Gnesner:
Dank
Monty
Roberts,
wurde
die
Art
der
„humanen
Ausbildung“
salonfähig.
Ich
habe
großen
Respekt
vor
diesem
wirklich
außergewöhnlichen
Mann.
Das
einzige
was
ich
zu
monieren
habe
ist,
das
Kommerzielle
"kauft
meine
Bücher,
kauft
meine
Videos,
kommt
in
meine
Shows
und
ihr
könnt
es
auch".
Wer
ein
ungehorsames-widersetzliches
Pferd
in
einem
engen
Round
Pen
gesehen
hat,
oder
auch
Widersetzlichkeiten
beim
Verladen,
weiß
dass
es
auch
zu
äußerst
gefährlichen
Situationen
kommen
kann.
Mit
Andrea
Kutsch
habe
ich
schon
einige
Auseinandersetzungen
gehabt.
Sie
ahmt
zu
100
%
Monty
Roberts
nach und haut ihn anschließend noch mit ihrer „gewaltfreien Akademie für Pferde“ in die Pfanne! Respektlos!
“Gewaltfreie Ausbildung” was heißt das eigentlich?
Wolfgang
Gnesner:
Es
kann
keiner
so
richtig
erklären
was
eigentlich
“gewaltfrei”
heißt!
Durch
die
Medien
z.B.
Cavallo
usw.
und
deren
meines
Erachtens
falschen
Aufklärung,
sind
alle
schon
so
sensibilisiert,
dass
wenn
man
stark
am
Halfter
ruckt,
sich
die
Leute
schon
aufregen!
Es
kann
nicht
sein
,
dass
selbst
wir,
die
die
humane
Ausbildungsform
zelebrieren,
schon
als
grob
oder
gewalttätig
gelten.
Es
kommen
ja
fast
nur
Pferde
zu
mir,
die
nicht
mehr
zu
händeln
bzw.
teilweise
auch
lebensgefählich
sind.
Wenn
so
ein
widersetzliches,
gestörtes,
600kg
schweres
Pferd
auf
mich
zu
kommt
und
mich
“töten”
will,
dann
kann
ich
es
nicht
erst
in
Sanftmut
singen!
Ich
verhalte
mich
in
solchen
Situationen
wie
seine
Artgenossen,
als
wenn
sich
ein
fremdes
Pferd
nicht
in
die
Herde
eingliedern
will.
Dort
geht
es
auch
schon
mal
zur
“
Sache”
aber
in
der
freien
Natur
würden
sie
sich
nicht
gegenseitig
verletzen,
es
handelt
sich
mehr
um
Drohgebährten.
Ich
gebe
zu,
es
sieht
teilweise
etwas
wild
aus,
hat
aber
mit
Gewalt
oder
sogar
mit
Schmerzen
zufügen
überhaupt
nichts
zu
tun!
“Respekt”
schafft
Vertrauen
und
das
ist
die
nötige
Basis
einer
guten
Partnerschaft
Mensch
-
Pferd,
vor
allem
in
der
erfolgreichen
Zusammenarbeit
beider!
Auch
wenn
ein
Pferd
sich
erschreckt,
muss
es
gelernt haben, einen Menschen nicht einfach umzurennen! Respekt ist erforderlich und dient vorallem der Unfallverhütung.
Sie haben einen etwas spektakulären Einstieg in die Reiterei gehabt.
Wolfgang
Gnesner:
Ich
habe
erst
nach
meiner
Motorrad
Rennfahrerlaufbahn
mit
26
Jahren
angefangen
zu
reiten.
Ich
bin
von
Anfang
an
frei
geritten
und
lag
daher
in
dem
ersten
halben
Jahr
meist
im
Dreck.
Habe
mir
aber
immer
gesagt:
“Wer
beim
Speedwayrennen
ca.
30m
unfallbedingt
durch
die
Luft
in
die
Zuschauertribühne
fliegen
kann
und
fast
unverletzt
bleibt,
braucht
keine
Angst
zu
haben
vom
Pferd
zu
fallen!”
Durch
das
“bewußte”
Reiten
lernen,
habe
ich
jede
meiner
Ausbildungsphasen
heute
noch
genau
im
Kopf
und
weiß
genau
wie
der
Reiter
denkt
und
fühlt!
Es
fällt
mir
viel
leichter
auf
die
Denkstrukturen
der
Reiter
einzugehen
und
dessen
reiterliches
Gedankengut
wieder
auf
den
richtigen
Weg
zu
bringen.
Zum
Beispiel
bei
der
Angstbewältigung
vorm-,
bzw.
beim
Springen,
bei
hohen
Hindernissen
oder
einfach
die
mentale
Einstellung
beim
Reiten.
Ich
erkläre
daher
den
Reitern
viel!
Meine
Philosophie
ist,
nur
wenn
der
Reiter
die
Notwendigkeit
seines
“Tuns”
erkennt,
erziele
ich
ein
gutes
Resultat!
Da
reicht
halt
ein
“Hacken
tief,
die
Hände
ruhig
und
mehr
vor,
mehr
zurück”
nicht
aus! Wenn ich in der Bahn stehe, bin ich bis in die Haarspitzen engagiert und Spaß haben wir allemal dabei!
Welchen Weg sind Sie bis heute gegangen und was machen sie jetzt?
Wolfgang
Gnesner:
1993
habe
ich
mein
Hobby
zum
Beruf
gemacht.
Ich
pachtete
das
Gestüt
Weide
Grund
bei
Celle,
um
mich
dem
Reitsport
effektiver
zu
widmen,
allerdings
musste
ich
mich
auch
um
die
Zuchtstuten
und
Fohlen
von
Anlagenbesitzer
Dr.
Klatt
kümmern.
Danach
bekam
ich
ein
Angebot
als
Chefbereiter
–festes
Gehalt-
feste
Arbeitszeiten-das
war
natürlich
viel
weniger
Arbeit,
wie
auf
dem
Gestüt
wo
ich
mich
um
alles
kümmern
musste!
Anschließend
bekam
ich
natürlich
immer
bessere
Jobs,
München-
Regensburg
usw…
Recht
abenteuerlich
war
der
Job
als
Chefbereiter
auf
dem
Hof
Herrenberg-
Odenwald,
dort
wurden
Dressur
Grand
Prix
Pferde
aus
Russland,
für
den
deutschen
Markt
„hergerichtet“
Eine
etwas
dubiose
Zeit
aber
auch
sehr
lehrreich,
was
die
Toppferde
anging!
Den
besten
Job
hatte
ich
allerdings
bei
einem
überdimensional
reichen
deutschen
Prominenten.
Den
deutschen
Top
Geheimagenten
Richard
Nelson
alias
Werner
Mauss.
Diese
Reitanlage
ist
einmalig
in
Europa
und
alle
die
im
Sport
was
zu
sagen
hatten,
waren
da
und
haben
nur
gestaunt!
Ich
trainierte
die
ganze
Familie,
musste
für
internationale
hochrangige
Politiker
Pferdevorführungen
auf
der
Reitanlage
(Peter
Fröhlich
u.
sein
Zauberwald-
Sissi-
Dressur-
Springen
usw.)
organisieren
und
wir
tingelten
VIP
Turnier
mäßig
durch
ganz
Europa.
Allerdings
war
es
für
mich
der
„goldene
Käfig“
und
irgendwann
war
ich
satt,
mit
dem
Hubschrauber
irgendwo
eingeflogen
zu
werden!
Es
waren
tolle
Erfolge-eine
tolle
Zeit,
die
ich
mit
der
Familie
hatte.
Aber
wenn’s
am
schönsten
ist,
soll
man
ja
bekanntlich
gehen.
Danach
habe
ich
nur
noch
das
gemacht,
was
ich
am
besten
kann,
mich
um
die
Pferde
und
Reiter
gekümmert-
mitunter
war
ich
6
Jahre
lang,
bis
2011
im
Heimatverein
von
Markus
Ehning
in
Borken
Springtrainer.
Ich
gebe
in
den
letzten
Jahren
wegen
der
höheren
Effektivität
aber
nur
noch
Einzelunterricht
in
Dressur
und
in
kleinen
Gruppen
Springunterricht.
Dazu
bin
ich
vermehrt
in
meinem
Spezialgebiet
für
Problemfälle
bei
Reitern
und
Pferden
unterwegs
und
halte
unter
anderem
auch
Vorträge.
Seit
2016
gebe
ich
Shows
über
Reiter
und
Pferd,
und
bin
damit
der
erste
in
Deutschland
der
eine
Satire
über die Reiterei bringt. Zudem arbeite ich immer mal wieder als Pferdeexperte für das Fernsehen.
Welche Ausbilder haben Sie dabei begleitet, um ihre heutige Kompetenz zu erlangen?
Wolfgang
Gnesner:
Ich
hatte
das
Glück
durch
meine
Sponsoren,
an
wirklich
gute
Ausbilder
zu
kommen.
Karsten
Huck,
Olympia
Zweiter,
prägend
in
der
gymnastizierenden
Bodenarbeit.
Conny
Kugler-
Ziehsohn
von
Hans
Günter
Winkler,
mit
seiner
sympathischen
Art
der
Unterrichtsgebung.
Desmond
O-
Brien
von
der
Wiener
Hofreitschule,
Dressurausbildung
in
der
Vollendung.
Thies
Kaspereit-
Vielseitigkeit
Olympia
Mannschaft
Sieger,
vielseitiges
Ausbilden
des
Pferdes.
Dirk
Hafemeister,
Mannschaftsspringen
Olympiasieger,
ein
durchsetzungsstarker
effektiver
Ausbilder!
Doppellongenausbildung
und
berittene
Fahrschule,
gelernt
bei
Celler
Gestütswärtern.
Bill
Bassham
USA,
der
Mann
nach
Monty
Roberts
-
humane
Ausbildung
statt
Show.
Und
nicht
zu
vergessen
meine
Freundin
Linda
Tellington
Jones,
jeder
Zeit
einen
guten
Rat
zu
haben!
Diese
Ausbilder
waren
maßgeblich
daran
beteiligt,
dass
ich
Dressur
bis
M
Kat.A
und
Springen
bis
zur
Klasse
S
geritten
bin
und
heute
erfolgreich
Reiter
und
Pferd
ausbilden
kann.
Aber
am
meisten
haben
mir
die
unzähligen
Pferde
jeden
Tag
von
neuem
gezeigt,
dass
was
für
das
eine
Pferd
richtig
ist,
für
das
andere
Pferd
schon
total
falsch
sein
kann.
Jedes
einzelne
Pferd
hat
mir
soviel
beigebracht,
dass ich heute über einen hohen Erfahrungsschatz verfüge!
Interview
Wissenswertes über meine Persönlichkeit